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Allgemeine Informationen zu UX-Visualisierungen


Mit den UX-Designs wollen wir zeigen, wie MIOs zukünftig in der Versorgung aussehen können und gleichzeitig der umsetzenden Industrie eine mögliche Visualisierung unserer Spezifikationen an die Hand geben. Die UX-Visualisierungen sind ein wichtiges Tool bei der Entwicklung der MIOs weil sie

1. die Kommunikation mit unseren Stakeholdern erleichtern

MIOs sind Datenformate. Wollen wir mit Anwender:innen über die Inhalte und Funktionsweisen von MIOs sprechen, helfen uns UX-Visualisierungen die Vision der MIOs zu transportieren. Statt über abstrakte Datenfelder im Informationsmodell oder in der FHIR-Spezifikation zu sprechen, macht eine UX-Visualisierung das MIO erlebbar. Sie verbinden die Spezifikation mit den Versorgungsprozessen und helfen so, über die fachlichen Inhalte und die technischen Funktionen eines MIOs zu sprechen.

2. Umsetzungshilfe für die Industrie sind

Die UX-Visualisierungen zeigen unsere Vision einer guten und sinnvollen tiefen (nativen) Integration des MIOs in ein Primärsystem. Sie haben keinen normativen oder verbindlichen Charakter und sind reine Vorschläge für eine mögliche Umsetzung. Für implementierende Unternehmen können sie als Orientierungshilfe dienen und zeigen, wie Prozesse im Primärsystem durch das MIO idealer Weise unterstützt werden können. 

3. wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung unserer Spezifikation liefern

Im Rahmen der Entwicklung unserer UX-Designs beschäftigen wir uns intensiv anhand konkreter medizinischer Fallbeispiele mit dem MIO, seinen Inhalten, technischen Funktionen und den Prozessen, die das MIO bei den jeweiligen Anwender:innen unterstützen soll. Durch diese Einbindung der Nutzer:innen-Perspektive können wir inhaltliche und technische "Denkfehler" aufdecken und erhalten immer wieder wertvollen Input für unsere Spezifikation und Implementierungsleitfäden. 

Unser Ziel ist es UX-Visualisierungen für jedes MIO zu entwickeln. Einerseits erarbeiten wir pro MIO ein Anzeigemodul, das den Inhalt eines MIOs vollständig und unter Berücksichtigung von Usability-Gesichtspunkten abbildet. Andererseits wollen wir eine Vision davon zeichnen, wie die Workflows in den unterschiedlichen Primärsystem aussehen können, wenn die MIOs vollständig implementiert sind.

MIO Viewer als Standardanzeigemodul:

Der MIO Viewer ist eine Software-Komponente, die es IT-Systemherstellern ermöglichen soll, die Inhalte eines MIOs zur Anzeige zu bringen. Der MIO Viewer wird, pro MIO, als Open Source Code auf Github zur freien Verfügung gestellt und kann so einfach heruntergeladen und an geeigneter Stelle in das eigene System integriert werden. Die Inhalte eines MIOs werden hier in einem isolierten Rahmen lesbar gemacht, somit ist das vor allem für die Systeme relevant, die rein lesend auf die MIOs zugreifen müssen. Ggf. sind zwar auch kleinere Interaktionen (Suchen, Filtern) innerhalb der Komponente möglich – eine Übernahme in das eigene System oder Bearbeitung der Inhalte des MIOS allerdings nicht. So kann beispielsweise aus dem MIO Viewer eines Medikationsplans heraus kein Folgerezept erstellt werden. Solche Funktionen sind nur bei einer nativen Integration der MIOs in den Primärsystemen möglich.

Userflows für die tiefe Integration des MIOs im Primärsystem:

Der wahre Nutzen der MIOs kommt erst dann zum Vorschein, wenn wir annehmen, dass die unterschiedlichen Primärsystem zur vollständigen Handhabung der MIOs in der Lage sind. Das bedeutet, das die Inhalte nicht nur lesbar gemacht werden, sondern die strukturierten Inhalte sinnvoll in den jeweiligen Systemkontext einfließen und somit der Arbeitsalltag für die Anwender:innen tatsächlich erleichtert wird. Auch das Bearbeiten und Erstellen von MIOs ist zwingend Teil dieser Vision und Gegenstand unserer UX-Betrachtungen.

In unseren Userflows bilden wir anhand konkreter Fallbeispiele und im Rahmen von "Dummy-Primärsystemen" ab, wie die Workflows im Optimalfall aussehen könnten. Dabei betrachten wir komplette Versorgungsprozesse entlang der Patient Journey über unterschiedliche Akteure in unterschiedlichen Sektoren hinweg und versuchen dabei nicht nur, die praktischen Vorteile innerhalb des Nutzungskontextes herauszuarbeiten, sondern auch, Lösungsansätze für mögliche entstehende Schwierigkeiten in einem digitalisierten Gesundheitssystem mitzuliefern (z. B.  bei der Synchronisierung lokaler Datenstände mit "ePA-Datenständen" usw.).

Die UX-Visualisierungen sind interaktive Clickdummies, die wir mit dem Designtool Figma erstellen. Es handelt sich also nicht um eine echte, programmierte Umsetzung des MIOs. Dementsprechend werden keine Daten im Hintergrund verarbeitet und es sind keine Logiken implementiert.

Bei der Entwicklung der UX-Visualisierungen gehen wir iterativ vor. Nachdem ein erster Entwurf erarbeitet wurde, wird dieser mit Endnutzer:innen getestet, diskutiert und unter angepasst. Dieser Prozess wiederholt sich über den gesamten MIO-Entwicklungsprozess hinweg mehrmals. 

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Wie könnte der dgMP in der Praxis aussehen?

Damit Sie sich besser vorstellen können, wie der digital gestützte Medikationsprozess in der Versorgung wirken wird und welche Veränderungen er für die einzelnen Anwender:innen und die Versicherten mit sich bringt, finden Sie unter den folgenden Links UX-Visualisierungen, die eine Umsetzung der einzelnen Komponenten des dgMP in unterschiedlichen fiktiven Primärsystemen zeigen. 


Umsetzung des dgMP in einem Praxisverwaltungssytem

Ansicht der ePA und Import der Medikationsdaten im PVS


Bearbeitung eines Medikationsplans und Rezepterstellung im PVS


Umsetzung des dgMP in einem Krankenhausinformationssystem



Umsetzung des dgMP in einem Apothekenverwaltungssystem



Umsetzung des dgMP im MIO-Viewer (reine Anzeige)

MIO-Viewer am Beispiel eines Rettungsdiensteinsatzes