Für Abkürzungen und Begriffserklärungen siehe Glossar & Abkürzungsverzeichnis.
Definition Versorgungsprozesse
Da die Szenarien des dgMP den Medikationsprozess sektorenübergreifend und verallgemeinernd behandeln, soll im Folgenden der dgMP anhand klinischer Fallbeispiele konkretisiert werden. Dies soll vor allem die sektoralen Übergänge und Besonderheiten verdeutlichen. Im Verlauf werden ergänzende klinische Fallbeispiele mit weiteren medizinischen Leistungserbringer:innen hinzukommen.
Für alle Userflows und Klickdummies auf dieser Seite gilt: Die aktuellsten Entwürfe bzgl. der Anzeige und Weiterverarbeitung der Inhalte des dgMP in einem Primärsystem werden teilweise im Userflow Grundsätzliches zur Darstellung der Inhalte des dgMP (Medikationsplan und Medikationsliste) im Primärsystem erläutert und befinden sich vollständiger im gemeinsam mit der Gematik veröffentlichten Implementation Guides zum Medication Service (→ Reiter Prozessabläufe).
Die hier – als Teil des Prozessleitfaden – dargestellten Anwendungsszenarien des eMPs im Versorgungsprozess und die Vorteile, die sich für die Nutzer:innen ergeben, werden dadurch aber, auch wenn die Darstellungsweise bzgl. eMP und eML im Detail abweicht, nicht beeinträchtigt.
Gesamtprozess
Voraussetzungen
- elektronische Patientenakte (ePA) vorhanden & mit umfangreichen Zugriffsberechtigung sowie einer berechtigten Vertreterin versehen
- ePA haus- & fachärztlich gut gepflegt
- Patientenkurzakte (PKA) mit Notfalldatensatz auf ePA vorhanden (Anmerkung: aktuell noch nicht verfügbar, hier zur Veranschaulichung des optimierten Prozesses dargestellt)
- Anmerkung: Dort wo auf noch nicht umgesetzte MIOs verwiesen wird. sind diese als perspektivisch (in Abhängigkeit vom Umsetzungsgrad) zu verstehen.
Ausgangssituation
Frau Isolde Meinhardt, 75 Jahre, lebt bisher - mobil und ohne Hilfsmittel - selbst versorgend zu Hause. An Vorerkrankungen bestehen ein paroxysmales Vorhofflimmern, ein Bluthochdruck sowie eine chronische Herzinsuffizienz (siehe Klinische Daten). Hiergegen nimmt Frau Meinhardt, hausärztlich betreut, einen Blutverdünner sowie Herzmedikamente ein (siehe Medikationsplan vor Sturz). Frau Meinhardt besitzt eine haus- & fachärztlich gut gepflegte elektronische Patientenakte (ePA) inklusive Notfalldaten. Beim Einkaufen mit dem Fahrrad stürzt Frau Meinhardt aufgrund eines auf der Straße liegenden Steins schwer. Hinzugeeilte Passanten alarmieren den Rettungsdienst, aufgrund des Stichwortes "Bewusstlosigkeit" wird primär auch die Notärztin alarmiert. RTW und NEF treffen fast zeitgleich bei der Patientin ein.
Prozessübersicht