Mit den KBV-Profilen, -Extensions, -CodeSystems, -NamingSystems und  -ValueSets der eRezept-Schnittstelle (eRezept) in der Version 1.4.0 erhalten Sie die Möglichkeit die Änderungen an den FHIR-Definitionen des eRezeptes zu prüfen und Stellung zu nehmen. Die Kommentierung läuft bis zum 1. August 2025.

Im Rahmen der FHIR-Profilierung wurden die folgenden Änderungen vorgenommen: 

    • Aufnahme der Informationen zu Verordnungen von BTM- und T-Rezepten: 
      • Aufnahme der Profile KBV_EX_ERP_Narcotic, KBV_CS_ERP_Narcotic_Label, KBV_VS_ERP_Narcotic_Label und KBV_EX_ERP_Teratogenic
      • Anpassung des Profiles KBV_PR_ERP_Prescription:
        • Aufnahme neuer Extensions für BtM-Angaben und T-Rezept-Angaben
        • Änderung an MedicationRequest.dispenseRequest.expectedSupplyDuration zur Übertragung der Reichdauer bei BtM- bzw. T-Rezepten
      • Anpassung des Profiles KBV_PR_ERP_PracticeSupply
      • Erweiterung des Profiles KBV_PR_ERP_Bundle um die Bedingungen der BTM- und T-Rezept Verordnung abzubilden
    • Änderungen im Zusammenhang mit der strukturierten Dosierung: 
      • Aufnahme der Profile KBV_EX_ERP_DosageCategory, KBV_CS_ERP_Dosage_Category, KBV_VS_ERP_Dosage_Category, KBV_VS_ERP_DosageInstruction_UnitsOfTime_German, KBV_PR_ERP_Dosage_FreeText, KBV_PR_ERP_Dosage_DailyFourScheme, KBV_PR_ERP_Dosage_DailyTime, KBV_PR_ERP_Dosage_Interval und KBV_PR_ERP_Dosage_Weekday
      • Anpassung der Extension KBV_EX_ERP_DosageFlag
      • Anpassung des Profiles KBV_PR_ERP_Prescription:
        • Verschiebung der Extension für das Dosierungskennzeichen von MedicationRequest.dosageInstruction nach MedicationRequest
        • Entfernen der bisherigen Profilanpassungen unter MedicationRequest.dosageInstruction und Aufnahme MedicationRequest.dosageInstruction.profile mit den Profilen KBV_PR_ERP_Dosage_FreeText, KBV_PR_ERP_Dosage_DailyFourScheme, KBV_PR_ERP_Dosage_DailyTime, KBV_PR_ERP_Dosage_Interval, KBV_PR_ERP_Dosage_Weekday zur Ermöglichung strukturierter Dosieranweisungen
      • Erweiterung des Profiles KBV_PR_ERP_Bundle um die Bedingungen im Zusammenhang der Dosierangaben

Die KBV-Profile geben Auskunft darüber, wie die Elemente und mit welchen Erweiterungen sowie Einschränkungen diese zu verwenden sind. In den KBV-Extensions wurden notwendige Erweiterungen der KBV-Profile definiert. Die CodeSystems definieren, welche Codes festgelegt wurden und was diese bedeuten. Die ValueSets beinhalten einen Satz von Codes aus einem oder mehreren CodeSystemen, um anzugeben, welche Codes in einem bestimmten Kontext verwendet werden können.

Die Profile sind auch auf Simplifier unter https://simplifier.net/eRezept einzusehen. Im Rahmen dieser Kommentierung wurden unter dem Simplifier-Projekt alle benötigten eRezept-Profile und CodeSysteme in der Version 1.4.0 bereitgestellt. 

Hinweis zu Abbildung der strukturierten Dosierung 

Der hier vorgestellte Entwurf zur Abbildung von strukturierten Dosieranweisungen im Kontext des eRezepts befindet sich derzeit weiterhin in Abstimmung.

Die Rückmeldungen zur Abbildung von strukturierten Dosierungsanweisungen aus der letzten Kommentierung des eRezepts in der Version 1.2.0 hat die KBV genutzt, um einen Vorschlag für die stufenweise Einführung der strukturierten Dosierungen zu erarbeiten. Der hier vorgestellte Vorschlag setzt darauf auf, die umfassenden Möglichkeiten für die Abbildung von strukturierten Dosierungen, welche der FHIR-Standard bietet, auf ein definiertes Set von Dosierungen zu begrenzen. Dadurch wird es ermöglicht, genaue Vorgaben für die Abbildung und Interpretation der hinterlegten Dosieranweisungen transparent und interoperabel abzuleiten, welche somit einheitlich von allen an der Verordnung beteiligten Akteuren interpretiert werden können.

Durch diese frühzeitige Bereitstellung des Vorschlages im Rahmen der aktuellen Kommentierung möchten wir allen Interessierten die Möglichkeit bieten, sich an der Ausgestaltung der strukturierten Dosierung aktiv zu beteiligen. Wir möchten Sie daher um ein erstes Meinungsbild zu dieser möglichen Umsetzungsvariante bitten. 

eRezept-FHIR-Profile

KBV_FHIR_eRP_V1.4.0.zip

eRezept-FHIR-Validierungspaket

KBV_FHIR_eRP_V1.4.0_zur_Validierung.zip

Beispieldaten für eRezept-FHIR-Profilierung

eRP_Beispiele_V1.4.zip

Changelog eRP-Profile Version 1.4.0

 



5 Ergebnisse

Key Erstellt Organisation Zusammenfassung Lösung Kommentierungsergebnis
EREZEPT-119 01.08.2025 DAV SER – Zuzahlungsstatus und BesonderePersonengruppe

Im Kontext des sozialen Entschädigungsrechtes (SER) sollte eine Prüfung auf den erforderlichen Zuzahlungsstatus (1) und der Personengruppe (06) erfolgen.

EREZEPT-118 01.08.2025 DAV Kein T-Rezept (Arzneimittelkategorie 02) durch Aussteller vom Typ (02 - Hebamme)

Warum ist die Bedingung der Feld-ID 41 ist nicht als Prüfung umgesetzt?
Sollte nicht auch die Arzneimittelkategorie 01 (BtM) ausgeschlossen werden?

EREZEPT-117 01.08.2025 DAV Patienten-ID

Neben der Angabe einer eventuell erforderlichen Verschreiber-ID (Feld-ID 155) existiert auch die eventuelle Notwendigkeit einer Patienten-ID.
Sollte hier nicht auch ein extra Feld aufgenommen werden? Wird der Arzt, durch die Erfordernis der Patienten-ID, das Vorhandensein bei Ausstellung prüfen?

EREZEPT-113 18.07.2025 gematik GmbH Für eine prozessorientierte Umsetzung des elektronischen Medikationsplans (eMP) in der elektronischen Patientenakte schlagen wir vor, einen Identifikator für den Eintrag im eMP (eMP-Identifier) in den Verordnungsdatensatz des E-Rezepts zu integrieren.

Der elektronische Medikationsplan (eMP) in der elektronischen Patientenakte (ePA) soll sich gemeinsam mit dem E-Rezept effizient in einen Versorgungsprozess - den digital gestützten Medikationsprozess (dgMP) - integrieren.

1. Zum Hintergrund (Auszug aus dem Fachkonzept dgMP gemäß Vorveröffentlichung am 15.07.2025):

Zum Verständnis des Konzepts <span class="error">[des eMP in der ePA 3.1.2]</span> sind folgende Leitgedanken zu verstehen:
Das Ergebnis der Medikationsplanung ist eine therapeutische Entscheidung. Zu solchen Entscheidungen gehört die Aufnahme einer Therapie, die Entscheidung für ihre Fortführung, jegliche Änderungen an sowie die Beendigung von einer bestehenden Therapie. Ein konsequent geführter Medikationsplan bildet all diese Entscheidungen ab und verschafft so dem Anwender einen klaren Blick auf die aktuelle Arzneimitteltherapie.
In der Medikationsplanung werden Entscheidungen getroffen, die über das einzelne Präparat hinaus gehen. Daher ist der Medikationsplan dem Verordnungs- und Abgabegeschehen und entsprechend der eML übergeordnet. Jede Entscheidung, die im eMP erfasst wird, muss sich jedoch notwendigerweise auf ein konkretes Präparat beziehen, um umgesetzt werden zu können. Daraus ergibt sich ein direkter inhaltlicher Bezug zwischen eMP, E-Rezept und eML: Formal ist die Verschreibung und Abgabe, die über das E-Rezept in der eML erfasst wird, das Ergebnis der Medikationsplanung und damit des eMP. Diese Beziehung muss im digital gestützten Medikationsprozess abgebildet werden.

2. Mehrwert eines eMP-Identifiers:
Die Einführung eines eMP-Identifiers erlaubt es, therapeutische Entscheidungen, die ein Arzt oder Apotheker trifft, konsequenter im eMP mit abzubilden, da der eMP besser in die bestehenden Prozesse integriert werden kann. Beispielsweise:

Wird ein E-Rezept ausgestellt, das einen eMP-Identifier trägt, kann die abgebende Apotheke nachvollziehen, wie sich das rezeptierte Arzneimittel in den Medikationsplan integriert. Wird hingegen ein E-Rezept ohne eMP-Identifier ausgestellt, kann die abgebende Apotheke prüfen, ob und wie der Medikationsplan durch sie aktualisiert werden sollte. Auch AMTS-Prüfungen werden zuverlässiger, da eine die therapeutische Intention beteiligter Ärzte und Apotheker transparenter wird.

Wird aus einem lokalen Verordnungsmodul oder Medikationsplan im Primärsystem eine Folgeverordnung ausgestellt, deren eMP-Identifier lokal persistiert wurde, kann durch diese Referenzierung die Aktualisierung des Medikationsplans durch den Leistungserbringer ausgelöst werden. Andersrum kann einem Leistungserbringer bei Verordnungen/Abgaben ohne eMP-Identifier angeboten werden, einen eMP-Eintrag für dieses Arzneimittel zu erstellen.

3. Vorgeschlagene Umsetzung des eMP-Identifiers: Legt ein Leistungserbringer einen eMP-Eintrag an, um ein Medikament auf den Medikationsplan aufzunehmen, wird der eMP-Identifier durch den ePA Medication Service erzeugt. Dieser FHIR-basierte eMP-Identifier referenziert den eMP-Eintrag eindeutig. Die Verknüpfung eines eMP-Eintrags mit einer Verschreibung erfolgt durch die primärsystemseitige, optionale Übergabe des eMP-Identifiers an das E-Rezept. Der E-Rezept-Fachdienst gibt bei der nachfolgenden Übergabe der Verschreibung an den ePA Medication Service diese optional vorhandene Referenz ebenso mit. Intern erzeugt der ePA Medication Service bei Erhalt der Verschreibung eine Medikationsinformation für den entstehenden eML-Eintrag und verknüpft diesen mit dem assoziierten eMP-Eintrag.

4. Beispielhaftes FHIR Objekt:

{
"resourceType": "MedicationRequest",
// ...
"basedOn": [
{
"identifier": {
"system": "https://gematik.de/fhir/sid/emp-identifier",
"value": "8cc8e04b-6df7-43b5-b847-508268e95ba7"
}
}
],
// ...
}

Sollte das FHIR-Objekt durch die Formatierung nicht richtig dargestellt werden, kann dieses gerne auf anderem Wege bereitgestellt werden.

Herzlichen Dank!

EREZEPT-106 22.06.2025 Langguth.Digital Fixierung auf "Stück" bei 4er-Dosierung sollte aufgehoben werden

Im Unterschied zu den anderen Dosieungsprofilierungen, ist bei
KBV_PR_ERP_Dosage_DailyFourScheme
das Element
.doseAndRate.dose<span class="error">[x]</span>:doseQuantity.unit
fix mit "Stück" zu belegen.
Dies ist problematisch, da Dosierungen der Art
"10 - 0 - 0 - 0 Tropfen"
oder
"50 - 0 - 50 - 0 ml"
durchaus üblich sind und daher für das 4er-Schema auch nutzbar sein müssen.
Die Fixierung auf "Stück" sollte entsprechend gestrichen werden.