Das Kinderuntersuchungsheft, auch Gelbes Heft oder U-Heft genannt, dient zur Dokumentation der Früherkennungsuntersuchungen. Grundlage für das Kinderuntersuchungsheft bildet die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern (sog. Kinder-Richtlinie). Das Kinderuntersuchungsheft liegt seit 1971 in Papierform in deutscher und englischer Sprache vor. Insgesamt umfasst es zehn U-Untersuchungen, beginnend mit der Dokumentation der Geburt und speziellen Neugeborenen-Screenings bis zu Untersuchungen im Alter von etwa fünf Jahren. Mit den Untersuchungen können körperliche, geistige und psychosoziale Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und Präventions- und Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden. Mit der Geburt des Kindes erhalten alle Eltern das Gelbe Heft und bringen es zu den jeweiligen U-Untersuchungen mit. Die einzelnen Untersuchungen werden beim Untersuchungstermin von dokumentiert. Zur Vorbereitung haben Eltern die Möglichkeit, Notizen einzutragen. Jede U-Untersuchung ist in sich abgeschlossen und soll immer nur den Entwicklungsstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt dokumentieren. Das U-Heft dient primär als Checkliste, nicht als Diagnoseinstrument. Bei auffälligen Beobachtungen werden diese in zusätzlichen Untersuchungen abgeklärt und außerhalb des U-Hefts dokumentiert. Derzeit arbeitet die KBV daran, das ausschließlich in Papierform vorliegende U-Heft zu digitalisieren. Ziel ist es, eine möglichst inhalt- und strukturerhaltene elektronische Version des analogen Dokuments zu erstellen, um das U-Heft als Medizinisches Informationsobjekt langfristig in die elektronische Patientenakte einzugliedern. Ein digitales U-Heft schützt vor Verlust und erleichtert die Verfügbarkeit. So können Eltern Ärzten das elektronische U-Heft vorlegen, der Arzt dies ausfüllen und wiederum den Eltern digital zurücksenden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den Nutzerüber bevorstehende Termine zu informieren sowie auf weitere Maßnahmen, wie beispielsweise Impfungen oder zusätzliche Untersuchungen und Befunde, zu verweisen. Auch kann die elektronische Version das Ausfüllen des Hefts beschleunigen und mögliche Fehler reduzieren, zum Beispiel beim Übertragen von Werten in Grafiken. Die Recherchephase ist bereits abgeschlossen. Aktuell werden die Inhalte und die technische Repräsentation fertiggestellt. Hierzu erfolgt eine Abstimmung mit maßgeblich betroffenen Berufs- und Fachexperten. Der Start der Kommentierung ist für das 3. Quartal 2020 geplant.U-Heft
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